Modul 2
In diesem Modul legen wir so richtig los. Wir erforschen deine Spiritualität (sie ist eine grosse Hilfe bei der Heilung!) und ich zeige dir verschiedene Körperübungen, mit denen du deinen Heilungs-Prozess unterstützen kannst!
Let's go!
❤️
Schau dir als erstes das Video an. Es wird dir helfen, dich und
deine Probleme besser zu verstehen.
Deine Spiritualität
Ich bin katholisch aufgewachsen. Als Kind musste ich mehr oder weniger regelmässig in den Gottesdienst. Ich habe das nie wirklich gemocht. Es war einfach langweilig und dann noch der ganze Weihrauch bei gewissen Anlässen😅. Da wurde ich jeweils fast ohnmächtig. Als ich dann in die Kanti (= Gymnasium) ging, konnte ich mit Gott und Spiritualität sowieso nichts mehr anfangen. Alles musste irgendwie wissenschaftlich erklärbar sein, sonst existierte es nicht. Diese Einstellung hat sich während meiner Uni-Zeit noch weiter gefestigt. Erst nach meinem Zusammenbruch im Jahr 2012 öffnete ich mich langsam wieder für Spiritualität und Glauben. Denn ich merkte, dass ich als Mensch irgendwie in die Sackgasse gelaufen war. Ich wusste nicht mehr, wie ich Dinge in meinem Leben so verändern kann, dass ich mich wieder gut fühle. Also habe ich ab und zu gebetet. Und die geistige Welt begann mich immer mehr zu faszinieren. Denn sie war viel freier als meine Gedanken, die mir oft das Gefühl gaben, in einem Gefängnis zu sein. Die geistige Welt war und ist für mich verbunden mit Freiheit, Grösse und Magie.
Wie geht es dir mit diesem Thema? Glaubst du an Dinge, die du nicht sehen kannst und die bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten? Wie würdest du deinen Glauben genau beschreiben?
Falls du nicht daran glaubst: Kannst du dir zumindest vorstellen, offen dafür zu sein? Der Vorteil davon wäre, dass es dadurch in den Coachingsitzungen mit mir mehr Möglichkeiten gäbe.
Aufgabe:
Schreibe detailliert auf, woran du glaubst oder wofür du offen bist. Also z.B.: Ich glaube daran, dass es Engel gibt, die mich begleiten. Das können höhere Wesen sein oder Menschen, mit denen ich in meinem Leben verbunden war und die schon gestorben sind. Oder: Ich kann mir vorstellen, dass es irgendetwas gibt, das über mir steht und das nur mein bestes im Sinn hat.
Was hat das Vertrauen in eine höhere Instanz mit deinem Urvertrauen zu tun?
Um das noch einmal klarzustellen: Ich sage nicht, dass du an irgendeine höhere Macht glauben MUSST. Aber ich möchte dir hier die Vorteile eines solchen Glaubens aufzeigen. Du kannst dann frei entscheiden, ob das für dich Sinn macht oder nicht.
Vielleicht spürst du im Moment wenig Urvertrauen in dir. Also Vertrauen, dass irgendwie alles gut wird. Dass jemand für dich da ist. Dass du beschützt bist. Das ist nicht deine Schuld. Es hat meist viel mit deinen Erlebnissen in der Kindheit zu tun. Heisst das nun aber, dass du dich für immer so fühlen musst? Nein, zum Glück nicht!
Natürlich sind solche Gefühle sehr tiefgreifend und hartnäckig. Aber du kannst ihnen entgegenwirken, in dem du eine Beziehung zu einer höheren Instanz aufbaust. Falls du mit keinem besonderen Glauben aufgewachsen bist, musst du dich vielleicht erst einmal ein bisschen einlesen. Was gibt es für Wesen/Figuren/Instanzen, die höher entwickelt sind, als du als Mensch? Lasse deine Intuition entscheiden, wer/was zu dir passt (natürlich kannst du auch mehrere Instanzen wählen!). Du kannst auch einfach "die perfekte Mutter" oder "den perfekten Vater" wählen.
Wenn dir klar ist, wen du an deiner Seite haben möchtest, beginnst du damit, eine Beziehung aufzubauen. Du führst in deinem Kopf bestimmt auch oft Gespräche mit dir selbst oder mit anderen Menschen, stimmts? Mir zumindest geht es so.
Du kannst solche Gespräche nun aber auch mit Gott oder irgendeinem anderen Wesen führen. Gewöhne es dir in Zeiten an, wenn es dir nicht allzu schlecht geht. Denn wenn du ganz tief im Loch bist, ist es manchmal schwierig, etwas anderes wahrzunehmen, als deinen Schmerz. Aber du solltest dann trotzdem mit der von dir ausgewählten Instanz kommunizieren. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass die Antworten zu dir kommen, sobald dein Schmerz etwas nachlässt. Du musst nur aufmerksam bleiben und auf die Zeichen in deiner Umgebung achten.
Versuche es doch einfach mal. Es kann dir wirklich helfen, dich beschützter, geborgener und geliebter zu fühlen.
Schreibe mir per Whatsapp, wenn du von mir gerne Buchtipps oder Meditationen zum Thema bekommen möchtest!
Eine Meditation habe ich bereits für dich aufgenommen.
Wichtige Techniken und Methoden
Nun möchte ich dir einige wertvolle Techniken vorstellen, mit denen du an belastenden Gefühlen arbeiten kannst. Weil ich dich nicht mit zu vielen Infos verwirren möchte, liegt der Fokus vor allem auf der Technik selbst. Falls du mehr über eine bestimmte Technik wissen willst, darfst du mich gerne anfragen oder selbst recherchieren.
Focusing
Eugene T. Gendlin
Eugene T. Gendlin war ein amerikanischer Psychotherapeut. Er interessierte sich dafür, warum gewisse Menschen in Therapien gut voran kommen und andere nicht. Durch Untersuchungen fand er heraus, dass Menschen, die in Therapien gut vorwärts kommen, eine andere Selbstwahrnehmung haben. Sie beziehen ihre körperlichen Empfindungen nämlich mit ein, wenn sie über ein Problem sprechen. Aufgrund dieser Erkenntnis hat Gendlin die Focusing-Methode entwickelt. Mit der Methode kann man also sozusagen lernen, seine Körperempfindungen sprechen zu lassen.
Um die Methode lernen zu können, musst du erst einmal wissen, was der Ausdruck "Felt Sense" bedeutet.
Der "Felt Sense" ist ein Körpergefühl, das entsteht, wenn du an ein Problem denkst. Es gibt für jedes Problem einen Felt Sense.
Sobald du weisst, wie du mit dem Felt Sense umgehen musst, kann er sich verändern. Wenn du beim Körpergefühl eine Entspannung zu spüren beginnst, wirkt sich das auf dein Problem aus.
Kommen wir nun zur Methode.
Die sechs Focusing-Schritte
1. Freiraum schaffen
Entspanne dich und gehe mit deiner Aufmerksamkeit in deinen Körper. Stelle dir eine Frage wie beispielsweise: "Was ist im Moment für mich das Wichtigste?" Dann spürst du einfach einen Moment in deinen Körper rein. Du hörst ihm zu, so wie du einem Freund oder einer Freundin zuhören würdest. Ganz offen und ohne dir darüber Gedanken zu machen, was kommt. Wenn etwas auftaucht, dann machst du innerlich einen Schritt zurück. Das heisst, du versuchst nicht gleich, dich auf Details zu konzentrieren. Du nimmst das Gefühl wahr, aber ohne genau hinzuschauen. Dann fragst du dich, was du sonst noch fühlst. Wieder wartest du auf die Antwort. Das machst du so lange, bis du das Gefühl hast, dass du alle zur Frage gehörenden Teile aus deinem Unterbewusstsein geholt hast.
2. Den Felt Sense kommen lassen
Nun kannst du unter diesen aufgetauchten Problemen eines auswählen. Mach das ganz intuitiv, ohne zu viel darüber nachzudenken. Du dringst immer noch nicht in das Problem hinein, sondern nimmst es aus der Ferne wahr. Wie jedes Problem hat auch dein ausgewähltes viele verschiedene Aspekte. Versuche, die Aspekte alle gleichzeitig zu fühlen und dich nicht auf ein Körpergefühl speziell zu konzentrieren.
3. Einen "Griff" finden
Wie ist der verschwommene Felt Sense? Wie fühlt er sich an? Lasse Wörter und Bilder kommen. Z.B. eng, bedrückend, grau, nervös. Bleibe in Kontakt mit dem Felt Sense.
4. Vergleichen
Falls du noch nicht ganz sicher bist, ob das Wort/Bild deinen Felt Sense wirklich gut beschreibt, dann höre auf dein Gefühl. Wenn ein Wort/Bild auftaucht, bei dem du denkst genau das ist es!, ist es das richtige. Manchmal musst du mit deiner Aufmerksamkeit mehrmals vom Wort/Bild zum Felt Sense wechseln und abgleichen, ob es für dich stimmt. Es kann sein, dass sich dabei plötzlich noch etwas Weiteres zeigt, das besser passt. Manchmal verändert sich auch plötzlich der Felt Sense. Dann brauchst du ein neues Wort/Bild, das den Felt Sense genau beschreibt.
5. Fragen
Nun fragst du dich: "Woran liegt es, dass dieses Problem in mir dieses bestimmte Gefühl (das du vorher benannt oder mit einem Bild beschrieben hast) hervorruft? Konzentriere dich wieder auf das Körpergefühl, den Felt Sense. Wenn du ihn fühlst, frage dich: "Was macht das ganze Problem so...(hier setzt du dein Wort ein)?" Oder: "Was ist in diesem Gefühl?" Wenn du hier eine schnelle Antwort bekommst, ohne, dass sich der Felt Sense zu verändern beginnt, beziehungsweise leicht wird, lasse sie vorüberziehen.
Denn gehst du wieder zum Felt Sense in deinem Körper zurück und stellst die Frage noch einmal. Bleibe in Kontakt mit dem Felt Sense, bis du einen "Shift" spürst, also eine körperliche Erleichterung und Entspannung.
6. Annehmen und schützen
Nimm alles, was mit einem Shift kommt, mit einer freundlichen, offenen Haltung an. Geniesse kurz dieses Gefühl der Entspannung, auch wenn es nur leicht war. Es war ein erster Schritt und weitere Shifts werden folgen. Mach eine kurze Pause, bevor du eventuell weiter machst.
Die Methode braucht natürlich Übung, aber sie ist wirklich wichtig für deinen Umgang mit Problemen und auch deinen Erfolg im Programm. Deshalb: Bleibe dran, auch wenn es nicht gleich von Anfang an so funktioniert, wie du es dir vorstellst. Wenn du Fragen hast, kannst du jederzeit auf mich zukommen!
Hier findest du die Anleitung noch als Audio-Datei:
Emotional Freedom Technique (EFT)
Gary Craig
EFT dient dazu, negative Emotionen und Blockaden aufzulösen. Bei dieser Methode klopfst du in einer bestimmten Reihenfolge verschiedene Akupressurpunkte. Wahrscheinlich wirst du (wie ich) sehr schnell feststellen, dass sich dadurch bestimmte Themen gleich leichter und weniger stressig anfühlen.
Übungen für den Vagusnerv
Der Vagusnerv spielt eine grosse Rolle beim Umgang mit Stress. Wenn du ihn aktivierst, sorgst du dafür, dass vom Gehirn aus positive Reize in bestimmte Körperregionen gesendet werden.
1. Setze deine Stimme ein
Die Stimmbänder, die sich im hinteren Teil des Rachens befinden, sind mit dem Vagusnerv verbunden. Gurgeln, lautes Summen oder Singen aktiviert den Nerv und verbessert seine Spannung. Machst du das 6 Monate lang, kannst du deine Angst deutlich reduzieren.
2. Gönne dir eine Fussmassage
Die Fußreflexzonenmassage aktiviert den Vagusnerv, verringert die Sympathikusreaktion (Flucht- oder Kampfverhalten) und senkt den Blutdruck.
3. Nutze Kälte
Forschungen haben ergeben, dass das Eintauchen in kaltes Wasser die Aktivität des Vagusnervs auslöst, wodurch die Herzfrequenz sinkt. Nimm eine kalte Dusche, gehe an einem frostigen Tag nach draußen oder tauche die obere Hälfte deines Gesichts bis zu den Wangen in kaltes Wasser.
4. Achte auf deine Ernährung
Eine fett- und kohlenhydratreiche Ernährung beeinträchtigt die Signalübertragung des Vagusnervs. Der Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln - wie Haferflocken, Brokkoli oder Chiasamen - verbessert dagegen den Vagustonus und damit die Signalübertragung.
5. Lache aus dem Bauch heraus
Lachen kann den Vagusnerv stimulieren und die Entspannung fördern. Suche dir also Dinge, die dich zum lachen bringen. Schau dir Youtube-Videos von Komiker*innen an. Abonniere lustige Instagram-Kanäle. Triff dich mit Freunden, die dich zum lachen bringen. Mache ein lustiges Spiel. Oder finde deinen ganz eigenen Weg, wieder mehr Humor und Lachen in dein Leben zu bringen.
6. Meditiere
Die uralte Praxis stimuliert den Vagusnerv, verringert die Kampf-oder-Flucht-Reaktion, fördert die Entspannung und baut Ängste ab. Auf Youtube findest du ganz viele Anleitungen und geführte Meditationen.
7. Werde aktiv
Körperliche Bewegung fördert die Stimulierung des Vagusnervs und senkt Stressreaktionen.
8. Puste auf deinen Daumen
Nimm deinen Daumen in den Mund und puste darauf, aber lasse die Luft nicht entweichen. Durch diesen seltsamen Trick wird der Vagusnerv aktiviert.
9. Atme tief durch
Eine langsame Zwerchfellatmung reduziert die Stressreaktion. Sie kann auch dazu beitragen, eine Panikattacke schnell zu beenden. Lege dich dazu auf den Rücken und lege ein kleines Buch auf deinen Bauch. Wenn du einatmest, hebst du das Buch an, und wenn du ausatmest, senkt sich das Buch. Wenn du das Zentrum der Atmung tiefer in deinen Körper verlagerst, fühlst du dich entspannter und hast dich besser unter Kontrolle.
10. Höre beruhigende Musik
Das Hören von entspannender Musik reduziert Angstgefühle.
11. Nutze Lavendel- oder Neroliöl
Der Duft von Lavendel- und Neroliöl lindert Ängste.
12. Augenpressur
Drücke mindestens 1 Minute sanft mit den Handflächen gegen die geschlossenen Augen. Das aktiviert den Vagusnerv.